28. bis 29.Mai 2010 / Lehrgang Schiffsbrandbekämpfung [Teil A + B] auf Amrum

Zurück zur Vorseite

 

Der zweite große Kreislehrgang in diesem Jahr - neben der technischen Hilfe - ist geschafft. Das erste mal wurden Kameraden/innen der FF Wittdün und FF Süddorf-Steenodde in der Schiffsbrandbekämpfung geschult. Die FF Nebel und FF Norddorf sollen einen gesonderten Lehrgang in gleicher Form ev. schon im Herbst diesen Jahres absolvieren.

 

Schwerpunktmäßig waren für diesen Lehrgang PA-Träger gemeldet, aber auch ein paar Führungskräfte. Für die PA-Träger ist dieser Lehrgang die Eintrittskarte zu einer dreitätigen Schulung beim Ausbildungszentrum der Marine in Neustadt.

 

Neben der Theorie am Freitag (Struktur der Schiffsbrandbekämpfung in Schleswig-Holstein, Brandschutzpläne, Örtlichkeiten, Besonderheiten, Wärmeleitung, Zugänge, bordseitige Feuerlöscheinrichtungen usw.) freuten sich die Teilnehmer vor allem auf die praktischen Übungen am Samstag.

 

Diesen praktischen Übungen vorangegangen waren vielen Planungen seitens der Ausbildungsleiter. Für die Brandbekämpfung Teil A (Brandbekämpfung eines Pierliegers im Hafen) konnte früh eine Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning vereinbart werden. Auf dem hiesigen Tonnenleger "JOHANN GEORG REPSOLD" im Wittdüner Seezeichenhafen waren die Möglichkeiten optimal. Für die Übung des Teiles B (Brandbekämpfung auf See) war ursprünglich die DGzRS mit "im Boot", als diese kurzfristig ihre Unterstützung absagte sprang auch hier das Wasser- und Schifffahrtsamt in die Bresche, das Motorschiff "LUMME" wurde Transportfahrzeug für die Feuerwehr zum Havaristen. Dieser Havarist, die "Hilligenlei", wurde durch die Wyker Dampfschiffs Reederei gestellt.

 

Erstes Übungsszenario: Brand im Maschinenraum des Pierliegers "J.G. REPSOLD", ein Mannschaftsmitglied wird vermisst. Nach der Erkundung geht der erste Angriffstrupp zur Menschenrettung über den Hauptzugang vor, dabei wird der Verschlusszustand durchbrochen und damit die Rauchgrenze aufgehoben/erweitert. Der Sicherungstrupp soll oberhalb des Maschinenraumes den Boden und die Aufbauten kühlen, nach der Aufhebung des Verschlusszustandes kann dies - aufgrund des sich ausbreitenden Rauches - nur unter PA erfolgen.

 

Zweites Übungsszenario: Wie oben, allerdings geht der erste Angriffstrupp dieses mal über den (sehr engen) Notausstieg des Maschinenraumes vor. Dabei wird zwar auch der Verschlusszustand aufgehoben, aber die restlichen Aufbauten werden nicht verraucht. Der Sicherungstrupp soll wieder von außen kühlen, im Laufe der Übung wird in den Aufbauten eine zweite Person gesichtet, die durch den Sicherungstrupp, der nun zweiter Angriffstrupp wird, gerettet werden kann. Nachdem auch der erste Angriffstrupp die vermisste Person aus dem Maschinenraum gerettet hat und das "Feuer" gelöscht ist wird mittels eines Elektrolüfters der Maschinenraum rauchfrei gemacht.

 

Drittes Übungsszenario: In der Personenfähre "Hilligenlei" findet auf See (zwischen Amrum und Langeneß) im Bug (Bugstrahlruderraum) eine Verpuffung statt, ein Besatzungsmitglied wird vermisst. Die FF pack das notwendige Material zusammen und wird mittels eines Zubringeschiffes ("LUMME") zum Havaristen transportiert. Die "Hilligenlei" stoppt auf, die "LUMME" geht längsseits. Material wird umgeladen, dann steigen die Feuerwehrleute über. Danach Lageerkundung/Befehle durch die Einsatzleiterin. Der erste Angriffstrupp geht unter PA zur Menschenrettung durch eine Bodenluke im vorderen Schiffsaufbau vor. Der Sicherungstupp kühlt. Beide Trupps nutzen die bordseitigen C-Anschlüsse samt Pumpe. Nach der Rettung der vermissten Person, dem Rückbau und der Verlastung aller mitgebrachten Ausrüstungsgegenstände folgten eine kurze Besprechung und eine rasante Verabschiedung der beiden Ausbilder, denn die Amrumer Einsatzkräfte mussten auf Langeneß aussteigen...

 

Ein großes Dankeschön an die beiden Ausbilder, den Kreisfachwart Schiffsbrandbekämpfung des Kreisfeuerwehrverbandes Nordfriesland und Leiter der FF Husum, Jürgen Jensen und seinen Kameraden, Zugführer der FF Husum und Ausbildungsleiter, Mathias Kubel (es hat uns viel Spaß gemacht mit euch...). Außerdem vielen Dank für die Unterstützung der Feuerwehrarbeit an das Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning und die Wyker Dampfschiffs Reederei (nicht ganz uneigennützig, Fähranleger und Seezeichenhafen liegen im Ausrückebereich der Amrumer FF).

 

Vor allem vielen Dank an "meine" Amrumer Feuerwehrleute, die so viel Bereitschaft und Spaß am Lernen und Üben haben. Ich hatte als "Einsatzleiterin" bei allen drei Szenarien den einfachsten Job... und viel Zeit, alles in Bildern festzuhalten. Der Rest von euch musste richtig ackern... wie immer. Ihr wart Spitze!

 

Autorin: Petra Müller

 

Seite drucken

Unsere Seite arbeitet mit dem freien CMS WBCE, das Grundtemplate stammt von Beesign.com