02.11.2009 / Stillgelegt

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Seit dem 28. Oktober ist das Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Wittdün außer Dienst gestellt.Die Ergebnisse der technischen Untersuchungen an dem 31 Jahre alten Fahrzeug ergaben solch gravierende Mängel, dass es für Gemeindewehrführer Dietmar Hansen nicht mehr verantwortlich ist, damit einen Einsatz zu fahren. „Wir hätten zwar noch eine Galgenfrist bis zum Wochenende gehabt, doch die festgestellten Mängel an der Bremsanlage, die zu den schon seit Jahren bekannten Problemen an der Karosserie hinzugekommen sind, haben uns bewogen das Fahrzeug nicht mehr einzusetzen. Somit kann die freiwillige Feuerwehr Wittdün den Brandschutz für die Gemeinde Wittdün nicht mehr leisten“.

 

TLF

 

Damit bekommt ein schon seit über sechs Jahren von der Wehrführung angemahntes Thema eine neue Aktenlage. Im März 2003 hatte es bereits die Erkenntnis für die Gemeinde gegeben, dass sich das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 nur mit teuren und aufwendigen Reparaturen verkehrstüchtig halten lies. Einen Antrag auf ein neues Tanklöschfahrzeug hatte der damalige Gemeindewehrführer Kai-Michael Prellwitz-Paulsen an die Gemeinde gestellt.

Das Fahrzeug stand zwischenzeitlich dann wiederum vor dem Aus und konnte nur mit einem tiefen Griff in die Gemeindekasse repariert werden.

Der erstmalige Antrag der Wehrführung auf Ersatzbeschaffung hatte bis zum Januar 2008 nicht gefruchtet. Bürgermeister Jürgen Jungclaus erhielt auf der Jahreshauptversammlung einen erneuten offiziellen Antrag auf die Ersatzbeschaffung für das vorhandene wasserführende Fahrzeug von Wehrführer Rohlmann überreicht. Der betonte, dass das zu dem Zeitpunkt 30 Jahre alte Tanklöschfahrzeug nicht mehr den technischen und einsatztaktischen Anforderungen entsprechen würde und zeitnah ersetzt werden müsse. Das neue Fahrzeug sei kein feuerrotes Spielmobil, sondern wurde vielmehr nach den Gesichtspunkten des gesamtinsularen Brandschutzkonzeptes ausgesucht. Beantragt wurde dabei ein Löschgruppenfahrzeug 10/6 mit einer Gruppenbesetzung.

Jungclaus versprach den Antrag umgehend in die Gemeindevertretung einzubringen und nach Mitteln und Wegen zur Finanzierung solch eines rund 190.000 Euro teuren Fahrzeuges, das Aussicht auf eine 40-prozentige Förderung hätte, zu suchen.

Die Nachbarwehren stehen in ihrem Bestand nicht viel besser da, als die Wittdüner, wurden doch die Fahrzeuge auf Amrum damals ziemlich zeitnah neu beschafft. Den Bürgermeistern von Nebel und Norddorf wurden ebenfalls Antragsschreiben auf Ersatzbeschaffung übergeben.

Ein Finanzierungskonzept für die Beschaffung von neuen Feuerwehrfahrzeugen auf Amrum wurde bereits im Amrum Ausschuss angeschoben. Nun wird sich zeigen, in, wie weit, sich diese Vorhaben umsetzen lässt. In der kommenden Woche wird eine Wehrführerdienstversammlung abgehalten, bei der auch die dringend erforderliche Ersatzbeschaffung und die vorübergehende Brandschutzsicherung durch die Nachbarwehren auf der Tagesordnung stehen.

Nach der Einsatzübung, die ohne den sogenannten „Tanker“ durchgeführt werden musste, zeigten die Kameraden ihr Unverständnis über solch eine jahrelange Aussitzhaltung der Gemeindepolitiker in der Nachbesprechung unverblümt. „Die Gewährung des Brandschutzes ist nun mal Gemeindeaufgabe und auf die müssen sich die Bürger und Bürgerinnen verlassen können müssen. Wir für unseren Teil geben unsere Freizeit und unsere Gesundheit her, um im Notfall best geschult und trainiert eingreifen zu können und gegebenenfalls auch Menschenleben zu retten“, so ein Feuerwehrmann.

 

Autor: Thomas Oelers

 

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