Neues Löschgruppenfahrzeug wurde gebührend empfangen – eine Investition in den Brandschutz auf ganz Amrum …

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Bereits am Fähranleger ließ die Aufreihung von den Fahrzeugen der Amrumer Feuerwehren, des Rettungsdienstes und der Polizei selbst die uneingeweihten Gäste vermuten, dass die nette Kulisse einem besonderen Gast zu Teil werden sollte.

 

 

Nach langer Fahrt anständige Begrüßung.

 

Als dann das geschmückte brandneue Löschgruppenfahrzeug LF 10 der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Norddorf auf Amrum die Fähre verließ, ertönten alle Einsatzhörner und sorgten nicht nur für eine gewaltige Geräuschkulisse sondern auch für Gänsehautfeeling. Die Rettungskräfte geleiteten das Neufahrzeug über die Insel zu seinem Standort im Feuerwehrgerätehaus nach Norddorf. Dort hatten die Kameraden bereits alles für das Willkommensfest vorbereitet.

 

Auf dem Weg zum Gerätehaus durch Norddorf

 

Nach nun gut einem Jahr Bauzeit konnten Gemeindewehrführer Andreas Knauer, sein Stellvertreter Dirk Hinrichs und zwei weitere Kameraden das Spezialfahrzeug beim Spezialausrüster für Einsatzfahrzeuge Ziegler in Gingen an der Brenz in Empfang nehmen. Bevor sich die Kameraden auf den Weg gen Norden machten, bekamen sie noch eine umfassende Einweisung in die hochmoderne und umfangreiche Technik des Löschgruppenfahrzeugs.

 

Wittdüns Gemeindewehrführer Dietmar Hansen fachsimpelt über die einzelnen Details mit Knauer

 

„Wir haben 11 Stunden bis nach Husum gebraucht und dabei zweimal Tanken müssen“, erklärt Andreas Knauer. In Husum wurde das Fahrzeug gleich beim Verkehrsamt auf NF angemeldet. Es sei zwar anstrengend gewesen, aber doch eine tolle Erfahrung auf dem 290 PS starken Allradfahrzeug durch ganz Deutschland zu fahren, waren sich die drei Fahrer einig. Am Gerätehaus angekommen, standen sie den interessierten Kameraden der Amrumer Feuerwehren und Einwohnern für Erklärungen und Vorführungen zur Verfügung. Da wurde zum Beispiel der Lichtmast ausgefahren, die zusätzliche Tragkraftpumpe präsentiert, das Notstromaggregat aus dem Fahrzeug gezogen und weitere Details erklärt.

 

Timo Meinerts und Cornelius Hinrichs e rklären gerne die moderne Technik

 

Einsatztaktisch sehr wertvoll ist unter anderem auch der Schlitten, in dem die mehrteilige Schiebeleiter auf dem Fahrzeugdach untergebracht sein wird. „So können wir in kürzester Zeit die Leiter in den Einsatz bringen, ohne dass ein Kamerad aufs Dach steigen muss“, erklärt Cornelius Hinrichs. „Wir werden 1200 l Löschwasser und 125 l Schaummittel an Bord haben und es ist eine 10/2000 Pumpe im Fahrzeug verbaut“, erklärt Timo Meinerts die Technik, die im Heck verbaut ist. „Die Bedienung über die Elektronik ist nicht so kompliziert, wie es die vielen Taster im Heck es befürchten lassen“, versichert er.

 

Bürgermeister Peter Koßmann erklärte in seiner Ansprache, dass er froh sei, dass mit der Neubeschaffung den freiwilligen Brandschützern ein wichtiges Arbeitsgerät an die Hand gegeben werden konnte, dass einen deutlichen Zugewinn für den Brandschutz in Norddorf und auf ganz Amrum bedeutet. „Ich hoffe natürlich, dass das neue Fahrzeug so wenig wie möglich eingesetzt werden muss“, so Koßmann. Die Beschaffung lief dabei über den Zweckverband Amrum, der für das Feuerwehrwesen auf Amrum die logistischen Aufgaben auf Amrum regelt.

 

Das Interresse an der neuen technik war groß.

 

„Seit 2009 zahlen die Amrumer Gemeinden per anno 20.000 Euro in einen Fond ein, um im Rahmen des gesamtinsularen Feuerwehrkonzeptes den Fahrzeugbestand zu erneuern und entsprechende Fahrzeugneubeschaffungen umzusetzen“, erklärt der Vorsitzende des Verbandes. Für das Fahrzeug in Norddorf sind rund 300.000 Euro zu entrichten. In 2017 wird dann die Ortsfeuerwehr Nebel sein Löschgruppenfahrzeug durch ein Neufahrzeug ersetzt bekommen. Im Gegensatz zu dem 2011 in Wittdün und nun in Norddorf angeschafften Fahrzeugs auf einem MAN Fahrgestell, wird es in Nebel ein Einsatzfahrzeug auf Mercedes Benz Basis geben.

 

„Einsatztaktisch werden wir mit dem neuen Löschgruppenfahrzeug ein neues Zeitalter bei der Gemeindefeuerwehr in Norddorf beginnen“, stellt Andreas Knauer fest. Allein die Möglichkeit, dass sich mindestens zwei Kameraden bereits auf der Anfahrt zum Einsatzort mit Pressluftatemgerätschaften ausrüsten können, bedeutet einen Zeitgewinn, der Menschenleben retten kann“, so der Wehrführer.

 

Altamtswehrführer und ehemaliger Wehrführer in Norddorf Peter Martinen hatte es sich nicht nehmen lassen, zu diesem freudigen Anlass auf die Insel zu reisen und den Kameraden zu gratulieren. Die Beschaffung des nun auszumusternden Tanklöschfahrzeuges Baujahr 1981 fiel in seine Wirkzeit. „Nach nun über 30 Jahren war es an der Zeit die Modernisierung des Fahrzeugbestandes anzugehen“, bekräftigte Martinen. Es ist nun an den Einsatzkräften gelegen, mit der neuen Technik ausgiebig zu üben und sich vertraut zu machen. „Ich wünsche Euch das ihr wenige Feuer löschen müsst und die Einsätze immer unfallfrei verlaufen, sodass Ihr immer gesund nach Hause kommt“, so Peter Martinen.

 

Autor: Thomas Oelers

 

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