07.11.2006 / Stifungsfest der FF Norddorf

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Mit dem 112. Stiftungsfest eröffnete die Freiwillige Feuerwehr Norddorf die Zeit der Kommerse und Hauptversammlungen, die in der dunklen Jahreszeit einen festen Stellenwert im Inselleben haben. Gemeindewehrführer Andreas Knauer konnte in diesem Jahr, neben den eigenen, auch wieder viele Kameraden und Kameradinnen der Nachbarwehren, der Jugendfeuerwehr, sowie Vertreter des öffentlichen Lebens begrüßen. Die Treue der Ehrenabteilung, auch nach ihrem aktiven Dienst am Geschehen der Wehr teil zu nehmen, lobte Knauer.  

Sehr zur Freude der Wehr hatte es auch in diesem Jahr die Partnerwehr aus Lüdenscheid- Oberrahmende nicht gescheut, eine Delegation auf die weite Reise zu schicken. Unter dem Kommando von dem stellvertretenden Zugführer Ralf Tönnert waren 12 Kameraden erschienen und überbrachten die Grüße der Wehr.  

Mit der klangvollen Unterstützung der Amrumer Blaskapelle waren die festen Punkte der Tagesordnung, mit der Verlesung des Protokolls des 111. Stiftungsfestes und Ehrungen und Beförderungen recht schnell abgearbeitet.  

Nach Vollendung seines Anwärterjahres wurde Ralf Schreibmüller als Feuerwehrmann in die Wehr aufgenommen.  

Jan Ruth blickt bereits auf eine zwanzigjährige Feuerwehrzugehörigkeit zurück und erhielt dafür die entsprechende Bandschnalle.  

Gestärkt durch ein schmackhaftes Essen, ging es zum Tagesordnungspunkt Verschiedenes mit gemütlichem Teil und freier Aussprache über. Bürgermeister Peter Koßmann lobte die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und freute sich, dass so viele Bürger in der Feuerwehr Norddorf engagiert sind und sich zudem die Jugendfeuerwehr Amrum so stark präsentiert. Stellvertretend für den Amtsvorsteher Jürgen Jungclaus, der ortsabwesend ist, überbrachte Koßmann dessen Grüße.

 

Achim Christiansen

Bild: Joachim Christiansen

 

Pastorin Friederike Heinecke bedankte sich für die Einladung und trug das von Goethe stammende Gedicht "Der Zauberlehrling" vor.  

Nebels Bürgermeister Uwe Claußen erinnert daran, dass es im Prinzip ein historischer Kommers sei, denn mit dem Ende des Amt Amrum zum Jahreswechsel werde sich die bestehende Struktur auch bei der Feuerwehr anders darstellen. Die bisher zentrale Beschaffungspolitik der Feuerwehr über das Amt werde so nicht mehr bestehen bleiben, so Claußen.  

Amtswehrführer John Willuhn hatte nach seiner Aussage nicht mehr damit gerechnet, auch nach seiner offiziellen Amtszeit im August in dieser Position aufzutreten. Der Gemeinde Norddorf sprach er für die Entscheidung sich an das insulare Wasserversorgungsnetz anschließen zu lassen und damit eine erheblich verbesserte und schneller abgreifbare Löschwasserversorgung in den Ort zu bekommen, seine Anerkennung aus.  

Der an diesem Abend anwesende Amtswehrführer von Föhr-Land und Vorsitzende des Betreuungsgebietes Föhr- Amrum, Joachim Christiansen (Foto oben), gab einen kleinen Einblick in das derzeitige Betätigungsfeld des Kreisverbandes und sah gleichzeitig wenig Hoffnung für das Amrumer Ansinnen, die zentrale Bewirtschaftung in Form eines Feuerwehrlöschverbandes beizubehalten. Nach Landesdiktat wird das nicht möglich sein. Als ein Highlight für 2007 sah er aus Feuerwehrsicht, die Möglichkeit für die Atemschutzgeräteträger, auf Föhr einen Besuch im Brandschulungscontainer zu absolvieren. Auf beiden Inseln gäbe es zusammen rund 140 Atemschutzgeräteträger, die in regelmäßigen Abständen trainieren müssen und mit dem Besuch in so einem Spezialcontainer unter Realbedingungen trainiert werden können.  

Als Ehrenmitglied der Feuerwehr Norddorf war auch Kreistagsmitglied Peter Martinen auf die Insel gekommen und sah mit der Auflösung des Amtes die Rückgliederung der Feuerwehraufgaben vom Amt auf die Gemeinden verbunden. So wie es auf Föhr schon jeher war. Mahnend erinnerte er an den Wegfall der damals üblichen Brandschau in den Gebäuden. Man kann sich nur vor Überraschungen bewahren, wenn man sich durch freiwillige Begehungen und Übungen in den Gebäuden die nötige Ortskenntnis bewahrt.  

Der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Norddorf, Volker Peters, brachte seinen Unmut über die vermessene Handlungsweise der Landesregierung, die jegliches Augenmaß vermissen lasse, zum Ausdruck. Es werden feste, eingefahrene und gut funktionierende Strukturen mit Gewalt zerschlagen. Mit solcher Handlungsweise sei diese Regierung es nicht wert, das Land zu regieren.  

Nebels Ortswehrführer Gerhard Tieze beklagte, dass bald Weihnachten sei und es bisher überhaupt noch keine klare Handlungsweise für die weitere Zukunft erkennbar sei. Eins sei allerdings klar, die zentrale Organisation mit der Abwicklung der Finanzen, der Beschaffung, Ausbildung und der zentralen Kleiderkammer im Amt Amrum war ein Standard der funktionierte und eine Einheit der einzelnen Feuerwehr darstellte. "Wir waren schon viel weiter". Was jetzt kommt, ist ein klarer Rückschritt. Am Samstag feierten die Blauröcke ihren Feuerball dann an gleicher Stelle und schlossen damit das Festwochenende ab.

 

Autor: Thomas Oelers

 

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