20.11.2009 / Standorte sind immer seltener geworden

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„Die Bereitschaft sich heute noch eine Sirene auf das Hausdach beziehungsweise auf das eigene Grundstück montieren zu lassen, ist sehr begrenzt.

Das bedeutet, dass es für die Kommunen zunehmend schwieriger wird, geeignete Standorte zu finden“, berichtete Nebels Bürgermeister Bernd Dell-Missier aus aktuellem Anlass. Hatte die Gemeinde Nebel gerade selbst eine Immobilie veräußerst, auf dessen Grundstück bisher eine Sirenenanlage vorhanden war. Hierfür wurde nun auf dem Feuerwehrgerätehaus eine elektronische Sirenenanlage montiert. Für die Standorte, die durch bauliche Veränderungen beziehungsweise Besitzerwechsel und Umnutzung als Sirenenstandorte nicht mehr zur Verfügung stehen, lassen sich nur schwer Alternativstandorte finden. Mit diesem Problem hat auch die Gemeinde Wittdün aktuell zu tun.

 

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Neue Sirenenanlage mit vier Hörnern in Norddorf

 

Die Kommunen auf Amrum haben sich vor Jahren, als die Verantwortung für die Motorsirenen vom Bund aufgegeben wurde, dazu entschieden, diese Form der Alarmierung für Feuerwehr und Katastrophenschutz zu erhalten. Nur so habe man die Möglichkeit im Ernstfall die Bevölkerung direkt zu alarmieren und auf mögliche Notsituationen aufmerksam zu machen. Diese Entscheidung wurde im September 2007 vom Fachausschuss Amrum nochmals bestätigt. Zu diesem Zeitpunkt stand die kritische Betrachtung der heutigen Notwendigkeit von Sirenenanlagen zur Debatte.

Die bekannten Motorsirenen wurden immer wieder zum Problemfall. Die aggressive Nordseeluft und Sandflug setzte den beweglichen Teilen immer wieder so stark zu, dass sie schlichtweg festrosteten und selbst mit viel Mühe nicht mehr zu aktivieren waren.

 

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Oft festgegammelt... alte Sirenenanlage

 

„Da wir oft erleben mussten, dass die Wartungsfirma gerade die Anlagen auf Amrum überprüft hatte und beim nächsten Alarm die Sirene doch nicht funktionierte, entschloss man sich mehrheitlich die Wartungsverträge zu kündigen und die veralteten und defekten Sirenen nicht mehr reparieren zu lassen. Stattdessen wurden in Norddorf und Nebel elektronische Sirenen verbaut. Diese sind deutlich unempfindlicher gegenüber von Witterungseinflüssen, haben keine beweglichen Teile und benötigen somit keine so massiven Aufstellungsorte wie die bisherigen Sirenen und sind im Falle des Stromausfalls durch eine Batterieanlage weiter zu betreiben“, erklärt die dritte stellvertretende Amtswehrführerin Petra Müller auf Anfrage.

 

„Ein ganz großer Vorteil ist zudem, dass ein hiesiger Elektriker die Installation der Steuerungsanlage übernehmen konnte. Falls dann doch mal etwas nicht funktionieren sollte, muss nicht erst eine Wartungsfirma kostspielig vom Festland anreisen. Die verbauten Sirenenanlagen sollen ein größeres Areal beschallen können, sodass wir aller Voraussicht nach, zukünftig mit einer geringeren Anzahl von Sirenenalgen auf Amrum auskommen können. Für die Gemeinde Wittdün bleibt hinsichtlich der Erfahrungswerte aus den Nachbargemeinden zu prüfen, welcher Standort beziehungsweise welche Standorte für das Gemeindegebiet geeignet erscheinen, um eine ausreichende Abdeckung zu erzielen“, so Petra Müller.

 

Autor: Thomas Oelers

 

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