März 2014 / Atemschutzgeräteträger gehören zum „Rüstzeug“ der Feuerwehr…

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Selbst wenn die Feuerwehr auf Amrum gerade keinen Einsatz fahren muss, herrscht bei den Kameraden keineswegs Stillstand. Neben den regelmäßigen Übungsdiensten werden die gerade länger werdenden Tage genutzt, um sich aus- und fortbilden zu lassen. Dabei werden unter anderem die Kenntnisse der Sondereingreifgruppe (SEG) der Feuerwehr, die bei Großschadenslagen mit einem Anfall von mehr Verletzten als vom Rettungsdienst und den praktizierenden Ärzten und Notärzten auf Amrum betreut werden können, zur Betreuung eingebunden. Die stark erweiterte Erste Hilfe, die zurzeit aufgefrischt beziehungsweise geschult wird, erlangen die Feuerwehrmitglieder entsprechende Kenntnisse. Bei einem Schiffsunfall am Fähranleger in Wittdün im September 2012 konnten die Kameraden diese Befähigungen bereits erfolgreich unter Beweis stellen.

 

Schon mal warm laufen…

 

Mit einem sehr hohen Anspruch an die körperliche Fitness wurden zudem aktuell sechs Feuerwehrmänner von Kreisausbilder Jörg Carstensen aus Wyk zu Atemschutzgeräteträgern auf Amrum ausgebildet. Damit tragen die Feuerwehren der Insel der Tatsache Rechnung, dass es kaum einen Einsatz mit Brandbekämpfung gibt, der nicht den Einsatz von Atemschutzgeräteträgern erfordert. „Schon ein Atemzug giftigen Rauchgases kann uns außer Gefecht setzten und im schlimmsten Fall ins Jenseits befördern“, erklärte Rettungsdienstleiter Andreas Zawieja bei einem früheren Einsatz. Hier hatte der Hausbesitzer falschen Aktionismus gezeigt und nach mehrmaligem Betreten der verrauchten Räume ins Krankenhaus ausgeflogen werden müssen.

 

Geschafft – oben auf dem Leuchtturm…

 

Erst 2012 hielt eine Brandserie die Mitglieder der Feuerwehren auf Amrum in Atem. Dabei waren die Einsätze geprägt von Inneneinsätzen mit hohen Verrauchungen von Wirtschafts- und Wohnräumen, die sich meistens in Kellerräumen befanden. Zudem galt es, bei den Feuern Menschen aus akuter Lebensgefahr zu befreien. Das bedeutete, dass kein Einsatz ohne die speziell ausgebildeten Atemschutzgeräteträger, die sich in ihrer persönlichen Schutzausrüstung dorthin begeben müssen, von wo andere flüchten, ablief.

 

Die Teilnehmer mit ihrem Ausbilder (li)

 

Allein aufgrund dieser Tatsache sind die Wehrführungen stets bemüht, neu gewonnene Kameraden nach der Grundausbildung auch zu Atemschutzgeräteträgern ausbilden zu lassen. Die gesundheitliche Eignung wurde von jedem Kameraden in der sogenannten G 26.3 Untersuchung vor dem Lehrgang festgestellt. Soll doch sichergestellt sein, dass keinerlei gesundheitliche Vorbelastungen vorhanden sind, die im Einsatz, der unter enormer physischer als auch psychischer Belastung ablaufen kann, zum Kollaps führen. „Vollbart und Kotlettenträger müssen sich zur Sicherstellung der Dichtigkeit der Atemschutzmaske sogar von ihrem Haarwuchs trennen“, erklärt Jörg Carstensen. Auch ein Piercing im Gesicht ist zu gefährlich und im Einsatz nicht erlaubt. Das man diese Vorgaben ernst nehmen muss zeigte die Tatsache, dass ein Teilnehmer geschwächt durch eine Erkältung die praktische Ausbildung abbrechen musste.

 

Autor: Thomas Oelers, Fotos: Petra Müller

 

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